Der Lichtgott Baldur, der für die Germanen der Gott des Lichtes, der Reinheit und der Güte war, ist der Namensgeber des Baldrian. Weitere Namen sind Katzenkraut, Hexenkraut, Augenwurz, Dreifuß, Wundwurz, Katzenwurz, Rattenwurz, Mondwurz, Elfenwurz, Bullerjan, Marienwurzel.
Im Mittelalter erhielt Baldrian die Namen Katzenkraut und Katzenglück. Insbesondere die letzte der beiden Bezeichnungen gibt einen Hinweis auf die euphorisierende Wirkung, die das Kraut auf Katzen hat. Im Gegensatz zum Menschen empfinden Katzen den strengen Geruch des Baldrians als extrem betörend! Die Tiere erinnert sie an den Duft von Sexuallockstoffen.
Baldrian blüht von Mai bis Juli vor allem an Flussböschungen und Uferwiesen, aber auch an Waldrändern. Die Pflanze kann eine Wuchshöhe von 1 bis 2 Metern betragen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz lässt sich der echte Arznei-Baldrian vom Spätwinter bis in den Herbst beobachten.
Der echte Arznei-Baldrian ist in Europa weit verbreitet. Darüber hinaus kommt er in Richtung Osten von Russland bis nach Korea, China, Taiwan und Japan vor.
Baldrian findet Verwendung bei
Schlaflosigkeit
Ein- und Durchschlafstörungen
Nervöse Unruhe ohne organische Ursache.
Nervliche Anspannung
Geistige Überarbeitung
Konzentrationsschwäche
Reizbarkeit
Stress
Kopfschmerzen
Nervöse Herzleiden
Krampfartige Schmerzen im Magen-Darm-Bereich
Angstzustände
Verspannte Muskeln
Die Baldrian-Pflanze und ihre Bestandteile können vielseitig verwendet werden. Die Blüten können für Teeaufgüsse oder zum Befüllen von Kissen, ähnlich wie es bei Lavendel-Säckchen der Fall ist, genutzt werden. Eine Mischung aus Lavendel, Melisse und Hopfenzapfen, zusammen mit den Baldrianblüten, können somit als natürliche Einschlafhilfe dienen. Auch für Salate eignen sich die Blätter der Baldrian-Pflanze und werden dafür noch vor der Blütezeit geerntet. Die bis zu 4 mm langen Samen der Baldrian-Pflanze sind ebenfalls essbar und finden Verwendung in Suppen oder Gebäck. Sie weisen einen süsslichen Geschmack auf und haben eine merkbar herbe Unternote. Die Ernte der Pflanze sollte bei zunehmendem Mond und trockener Witterung durchgeführt werden. Die Wurzel wird gerne zu verschiedenen Präparaten weiterverarbeitet odergemahlen als Gewürz eingesetzt.
Die wertvollen Wirkstoffe der Baldrian-Pflanze befinden sich in ihrer Wurzel und bestehen zum einen aus ätherischen Ölen und aus einer geringen Menge an Alkaloiden. Besonders der echte Baldrian findet schon seit dem Mittelalter Verwendung in der Heilkunde. Hildegard von Bingen setzte die Pflanze gezielt bei Gicht ein.
Wird Baldrian zusammen mit der Heilpflanze Johanniskraut eingesetzt, ist die Wirkung intensiver. Diese Kombination ist in der Lage, Ängste zu lösen.
Weitere Indikationen sind
Krämpfe lösend und die Konzentration fördernd
Blutdruck senkend
Blähungen
Migräne
Gastritis
Rückenschmerzen
Schilddrüsenüberfunktionen
Wechseljahrsbeschwerden
Gallenbeschwerden
Magenschleimhautentzündungen
Neurodermitis
Reizblase
Man bekommt Baldrian in vielen verschiedenen Darreichungsformen zu kaufen, wie z.B. als Tee oder als Tinkturen und meist hochdosierten Tabletten.
Auch fertige Teemischungen, oft in Kombination mit anderen Kräutern wie Melisse, Hopfen und Passionsblume, werden angeboten. Um Baldrian in einer schonenden Zubereitung als Tee einzunehmen, wird empfohlen, einen Kaltwasserauszug vorzubereiten. Dazu werden zwei Teelöffel der getrockneten und zerkleinerten Baldrianwurzel mit Wasser übergossen. Die Mischung sollte anschliessend für etwa 12 Stunden ziehen, dann abfiltern und auf Trinktemperatur erwärmen. Der Tee sollte dann in kleinen Schlucken getrunken werden. So entfaltet sich die Wirkung besser. Aus der Wurzel kann auch eine Tinktur hergestellt werden. Ein Glas mit der Baldrianwurzel füllen und hochprozentigem Alkohol begiessen bis alle Wurzelteile bedeckt sind. Anschließend das Glas mit einem Schraubdeckel für ca. zwei bis maximal sechs Wochen verschlossen halten, damit die Wurzel ziehen und der Baldrian seine volle Wirkung entfalten kann. Danach wird die Tinktur abgeseiht und in eine dunkle Flasche umgefüllt. Bei Bedarf vor dem Schlafengehen 1 bis 2 Teelöffel dieser Tinktur einnehmen. Auch als Badezusatz entfaltet der Baldrian seine Wirkung und kann Muskelverspannungen mindern.
In der Homöopathie sind die Indikationen für Valeriana officinalis ähnlich denen in der Phytotherapie.
Baldrian kann das innere Wissen und die innere Kraft zusammenführen. Die Pflanze wirkt direkt auf das Solarplexus-Chakra und beruhigt das Bauchgehirn.
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